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Vorzeitige Ejakulation

Sie ist als Unfähigkeit der Aufrechterhaltung des Orgasmus (Ejakulation) für längere Dauer (ca. 10 - 20 Minuten) definiert, sodass es zur Befriedigung und zum Orgasmus auch bei der Partnerin kommt. In der Gegenwart ist sie ein relativ häufiges Problem, vor allem bei jungen Männern. Sofern die vorzeitige Ejakulation jedoch außerdem von einer Erektionsstörung begleitet wird, ist es nötig, sie im Rahmen der Impotenz zu behandeln!

 

1. Mangel an Yin der Nieren und des Herzens SHEN/XIN YIN XU

Nach der TCM handelt es sich in den meisten Fällen um die Insuffizienz von YIN der Nieren SHEN YIN XU, die zum steigenden Feuer HUO führt. YIN der Nieren kann man sich als Öl im Motor vorstellen, und, wenn es wenig Öl gibt, überhitzt sich der Motor einfach und schnell. Und gerade diese „Überhitzung“ führt auch zur vorzeitigen Ejakulation, denn das sog. Samentor, das sich in den Nieren befindet, öffnet sich bei winziger Überhitzung – und der verhexte Kreis wird somit geschlossen … Zu den Symptomen gehören außer vorzeitiger Ejakulation auch Schwindel, Ohrensausen, nächtliches Schwitzen, Herzklopfen, Schmerzen in der Lendengegend, Depressionen oder Hitzegefühl in den Handflächen, Fußsohlen und in der Brust.

Hieraus ergibt sich logisch auch die nachfolgende Therapie nach der TCM – das Feuer HUO aus der Übererhitzung zu reduzieren (also den erhöhten Rheostat zu „drosseln“) und zugleich das fehlende Öl YIN im Motor nachzufüllen.

Kräutertherapie:

Frische der frühabendlichen Pagode (Code 185) ist eine exzellente Kräutermischung (in Tabletten), die das ungenügende Nieren-Yin SHEN YIN XU zugleich verstärkt und ernährt und das übermäßige Feuer der Nieren SHEN HUO mäßigt. Es wird empfohlen, gleichzeitig auch Elixier des himmlischen Kaisers (Code 121) einzunehmen, das die „getrennte Kommunikation” zwischen dem kaiserlichen Feuer im Herzen (das in diesem Fall übermäßig brennt) und dem Ministerfeuer in den Nieren bessert (das in diesem Fall dann ungenügend ist). Die beiden Mischungen werden gleichzeitig eingenommen, und zwar für die Dauer von mindestens 3 Monaten, die Voraussetzung für den Erfolg ist auch die Umstellung der Ernährung.

Empfohlene Kost:

  1. Lebensmittel, die reduzierende (adstringente) Wirkungen haben, somit die sog. Oberfläche so rau machen, dass es zu keinem glatten Durchfluss kommt- nach der TCM reduzieren sie das Feuer HUO.
  2. Lebensmittel, die YIN ernähren und tonisieren - also schmieren und das fehlende Öl im Motor nachfüllen.

Grüne Bohnen (Brechbohnen), Bohnen allgemein, Erbsen, Süßkartoffeln (Jam), Schnittlauch, Muscheln (Miesmuscheln), Meeresalgen (besonders Laminatae), Nieren (alle), Himbeeren, Weintrauben (vor allem sind die Kerne zu zerbeißen), unreife grüne Bananen, grüne Pfirsiche, getrocknete Pfirsiche, rohe Guave (bei Menschen mit Neigung zur Verstopfung wird sie nicht empfohlen), Palmöl oder Palmenkerne, Rapskerne, Bockshornklee (Gewürz), Lotos und Lotoskerne, Walnüsse, Spitzwegerich, Honig (bei Menschen mit Neigung zum Durchfall wird er nicht empfohlen), Samen von Ginkgo Biloba.

 

2. Mangel an Energie Qi der Nieren und des Herzens SHEN/XIN QI XU

Im Gegensatz zum vorangehenden Erscheinungsbild zeigt dieses sich vor allem im Gefühl der Hitze und der Kälte - hier äußern sich eher die folgenden Symptome :Kälte, Blässe, Erschöpfung und intellektuelle Müdigkeit. Zu den Symptomen gehören weiter außer vorzeitiger Ejakulation auch Schwindel, Ohrensausen, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, häufiges Träumen, Müdigkeit, Depressionen, Vergesslichkeit, blasses Gesicht.

Kräutertherapie:

Harmonie des Pfirsichhains (192) verstärkt die ungenügende Energie Qi des Herzens XIN QI XU, sowie auch der Milz PI QI XU, ernährt das ungenügende Blut im Herzen XIN XUE XU und verstärkt die intellektuelle Leistungsfähigkeit. Es wird weiter empfohlen, gleichzeitig mit dieser Mischung Geheimnis des goldenen Schreins (171) zur Verstärkung der Essenz der Nieren SHEN JING einzunehmen.

Empfohlene Ernährung:

Rind- und Hühnerfleisch (Bio), Getreidepflanzen (vor allem Dinkel und Weizen) und ihre Produkte, Kirschen, Weintrauben, Kokos, Chicoré, Shitake-Pilze (Lentinus edodes), Ginseng,  des Ginkgo biloba Blätter, Getreidekaffee, schwarzer Tee, Hefebier, brauner Zucker, Honig (bei Menschen mit Neigung zum Durchfall wird er nicht empfohlen).

Dr.med. Petr Hoffmann