patièka

Nebenwirkungen der Antikonzeption

(Frage an die Zeitschrift Meduòka)

Die Leserin Blanka (24) litt unter unregelmäßiger Periode, was ihr Gynäkologe mit hormoneller Antikonzeption zu lösen versuchte. Nach Absetzen der Anti-Baby-Pille blieb Blankas Menstruation gänzlich aus.

Liebe Blanka,

unsere Redaktion erreichte Ihre Frage bezüglich unregelmäßiger Menstruation, bzw. Ausbleiben von Menstruation nach Absetzen von hormoneller Antikonzeption. Obwohl ich ursprünglich ein Pädiater und kein Gynäkologe bin (heute widme ich mich ausschließlich der traditionellen chinesischen Medizin), versuche ich Ihre Frage aus der Sicht der chinesischen Medizin zu beantworten, denn die chinesische Medizin ist komplex und wird in keine weiteren Unterbereiche unterteilt.
Die Frage von schwächerer, verspäteter oder unregelmäßiger Menstruation (bis zum kompletten Menstruationsausfall) hängt nach der chinesischen Medizin meist mit der Blutqualität der Frau zusammen. Als Blut bezeichnet die chinesische Medizin alle Flüssigkeiten im Organismus, also nicht nur das rote Blut an sich, sondern auch die Lymphe, die Gewebeflüssigkeit, die interzellulare Flüssigkeit usw. Ist das Blut der Frau von Geburt an „geschwächt“, kommt es während der Menstruation automatisch zu Problemen. Das Blut „staut sich“ in der Leberleitbahn, die als Blutreservoir gilt. Man kann sich dieses Reservoir wie ein Gefäß vorstellen, das sich einmal in 28 Tagen vollständig füllt und in Form der Menstruation überläuft. Ist das Blut zu „schwach“, füllt sich das Gefäß später und dadurch verspätet sich die Menstruation natürlich, bzw. das „Flussbett“ trocknet sogar völlig aus und die Menstruation setzt gar nicht ein. Die chinesische Medizin behandelt diesen Zustand, in dem sie das Blut in der Leber- und Milzleitbahn ernährt, ergänzt, stärkt und in Fluss bringt. Am besten eignet sich z. B. die Kombination von TCM-Produkten Zartheit der himmlischen Fee (Code 052) und Beruhigung der gekräuselten Oberfläche (Code 062).
Die westliche Medizin löst diesen Zustand lediglich mit hormonellen Medikamenten. Diese Medikamente haben zwar eine prompte Wirkung, behandeln jedoch nach Ansicht der chinesischen Medizin die eigentliche Krankheitsursache nicht. Die Hormone versorgen das Blut nämlich nicht mit den notwendigen Nährstoffen, sondern bringen lediglich das in Fluss, was noch an Blut im Organismus geblieben ist... Hier kann man wieder den Vergleich mit dem Gefäss bringen, das sich allmählich mit Blut füllt, um sich am 28. Tag des Zyklus, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt nur halb gefüllt ist, durch den geöffneten Boden in Form von regelmäßiger, schmerzfreier Menstruation zu entleeren. Aber da gibt es ein Problem - der Blutspiegel im Organismus beginnt langsam aber sicher zu sinken, und damit sinkt auch die Blutqualität, denn die Nieren- und die Milzleitbahn sind nicht im Stande, schnell genug das fehlende Blut zu produzieren und so werden die Reserven im Organismus allmählich erschöpft. Diese Reserven fehlen dann natürlich später überall und führen zu weiteren Beschwerden, wie z. B. Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Krampfadern, hohem Blutdruck, Herzklopfen usw. Gleichzeitig nimmt die „männliche“ Behaarung zu, die Stimme wird tiefer, die Schulter breiter... Das alles ist eine Folge der Schwächung vom Blut, das als Bestandteil vom Yin (das weibliche Prinzip und Träger der weiblichen Hormone) gilt, die zum relativen Überschuss an Yang (das männliche Prinzip und Träger der männlichen Hormone) mit allen seinen Folgen führt. Nach Absetzen der hormonellen Antikonzeption kommt es manchmal zum sog. Effekt des abgerissenen Brunnens - also zum vollständigen Austrocknen der Blutquelle im Organismus, was den Menstruationsausfall zur Folge hat. Die westliche Medizin löst diese Situation mit der Verabreichung weiterer hormoneller Medikamente und der Teufelskreis schließt sich. Denn Hormone, auch in minimalen Konzentrationen, haben eins gemeinsam: sie verursachen große Veränderungen im Organismus.
Und daraus ergibt sich auch die Antwort der chinesischen Medizin auf Ihr Problem: Sie können entweder LANGFRISTIG chinesische Kräutermischungen einnehmen, die das Blut im Organismus mit Nährstoffen versorgen, fördern und in Fluss bringen, und damit die Ursache des Problems behandeln (auch wenn Sie anfangs in Kauf nehmen müssen, dass die Menstruation über längere Zeit gar nicht einsetzt) oder die sog. schnelle, aber aus der Sicht der chinesischen Medizin kurzfristige Lösung - hormonelle Medikamente wählen (nach dem Motto: nach mir die Sintflut...).
Dieser Zustand wäre mit einem Schwamm zu vergleichen, der trocken ist - entweder drückt man den Schwamm noch 1-2x richtig aus und wischt dann die Tafel (dann wird der Schwamm aber ganz trocken sein und die Tafel damit kaum noch abzuwischen) oder man taucht den Schwamm ins Wasser... Die Entscheidung liegt bei Ihnen. 

Weitere Informationen ûber traditionelle chinesische Medizin finden Sie im Buch Auf der Welle chinesischen Medizin

Dr. med. Petr Hoffmann