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BERUHIGUNG DER GEKRÄUSELTEN OBERFLÄCHE (ode 062) - Chai Hu

Beruhigung der gekräuselten Oberflächeweitere Informationen

Es lebte einmal ein mächtiger Herrscher, der unter dem Namen Who bekannt war, und der eines Tages beschloss, einen gewissen jungen Mann als seinen Hausdiener einzustellen. Der Junge nutzte seine Chance und erfüllte seine Aufgaben zur vollen Zufriedenheit seines Herrn. Eines Tages erwachte er jedoch morgens plötzlich mit einer schweren Krankheit. Der Junge war fast bewusstlos, brennendes Fieber wechselte mit Schüttelfrost und der Schweiß floss in Strömen über seinen Körper. Der Herrscher duldete jedoch keine „Taugenichtse“ in seinem Palast und deshalb entließ er den armen Kranken unbarmherzig und fristlos.

Der hilflose Junge wusste nicht, wohin er gehen sollte, und er streifte ziellos zum nahen Teich. Als er an das Ufer kam, fiel er um und in eine fiebrige Ohnmacht, die mehrere Stunden anhielt. Als er aus der Ohnmacht erwachte, hatte er unstillbaren Hunger und Durst. Instinktiv begann er am schlammigen Teichwasser zu nippen und die Pflanzen zu essen, die da bis jetzt ruhig und friedlich blühten. Aus den Kräutern wählte er jedoch insbesondere diejenigen, die unter diesen Feldbedingungen essbar erschienen.

Dem entlassenen und von allen verlassenen Diener gelang es dank dieser originellen, aus Pflanzen und dem Schlamm bestehenden Heilkur zu überleben und dem beinahe unvermeidlichen Tod zu entkommen. Nicht nur, dass die Flamme seines Lebens durch die schwere Krankheit nicht ausgeblasen wurde, sondern am siebten Tag stellte er erstaunt fest, dass die Kraft wieder in seinem Körper strömt und dass er sich besser fühlte als je zuvor. Er ging daher unverzüglich in den prachtvollen Palast zurück. Der Herrscher Who erstarrte buchstäblich vor Überraschung, dass sein geliebter Diener, den er schweren Herzens entlassen musste, um seinen ganzen Hof vor der Ansteckung durch die Krankheit zu schützen, gesund und munter zurück ist. Er stellte ihn daher herzlich gern wieder in seine Dienste.

Genau ein Jahr und einen Tag später wurde der einzige Sohn des mächtigen Herrschers Who krank. Who musste das fiebrige Leiden mit Schüttelfrost seines Sprösslings machtlos mit ansehen und schmerzhaft durchleben. Dann stellte er jedoch fest, dass es genau dieselbe Krankheit sein könnte, an der sein Diener erkrankt war, der jetzt gesund wie ein Fisch im Wasser war und freute sich. Er ließ ihn daher sofort rufen und befragte ihn ausführlich zu den Umständen seiner Rettung, und anschließend schickte er ihn rasch, die Kräuter am Teich zu pflücken. Der Diener war froh, dass er seinem lieben Herrn einen solchen Dienst erweisen konnte, er zögerte nicht, pflückte ganze Arme voll mit Kräutern, kochte sie gründlich und verabreichte dem sterbenden Kranken sieben Tage den Extrakt. Und noch bevor eine Woche verging, war der Sohn des Herrschers gesund und eigensinnig, wie es sich bei einer bedeutenden Person seines Alters gehört und ihr zusteht. Der überglückliche Vater nannte dieses Kraut mit den hervorragenden Heilkräften „Brennholz des Meisters Who“. Diesen „Meister Who“ ergänzte er selbstverständlich für sich selbst, da er sich für eine wichtige Persönlichkeit hielt. „Brennholz“ heißt das Kraut aufgrund der Tatsache, dass die Pflanze von den Menschen, die ihre Zauberkräfte nicht kannten, als hochwertiger Brennstoff für den Ofen benutzt wurde. Dabei hätten sie es schon längst zur Bekämpfung von Krankheiten verwenden und sich retten können.

 


 

Laut der traditionellen chinesischen Medizin senkt Chai chu (Radix Bupleuri) das Fieber und lockert die Gallenblasenbahnen und die Bahnen der drei Feuerstätten, es deblockiert Leber-Qi und harmonisiert das Verhältnis zwischen Leber und Milz, verstärkt YANG und Qi der Leber bei schwacher Milz oder schwachem Magen. Dieses Kraut ist beispielsweise Bestandteil der Kräutermischung Beruhigung des Windsturms (Code 064), Beruhigung der gekräuselten Oberfläche (Code 062), Freiheit des ledigen Pilgers (Code 061), Pille des Enzians (Code 014), Vision der friedvollen Erholung (Code 066) oder Besänftigung der Glocken von Ming (Code 184).

In der modernen Medizin wird das Kraut beim Wechsel von Schüttelfrost und Fieber, emotioneller Instabilität, Blähungen, Hämorrhoiden, Mastdarmvorfall und Uterovaginalprolaps eingesetzt.

Nähere Informationen über die traditionelle chinesische Medizin entnehmen Sie den Büchern Auf der Welle der chinesischen Medizin (2002) und Von der Quelle der chinesischen Medizin (2007).

MUDr. Petr Hoffmann