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KÖNIGSPILZ YUNZHI (Code 199) - Yunzhi

Königspilz Yunzhiweitere InformationenHeute kann niemand mehr ermitteln, wie oft auf der erstaunlichen Wanderung von Tan Jiang zum Dalai-Lama die Sonne auf- und wieder unterging. Er gab seine unermessliche Anstrengung nie auf und überwand alle Gefahren, Widrigkeiten und Fallen. Der heroische „Medikamentenüberbringer“ ruhte nicht aus, und seine einzige Pause war, wenn er ab und an aus einem Bergbach trank oder einen Klumpen Schnee auf der Zunge zerschmelzen ließ; sein einziges Leben spendendes Brot war der seltene Griff in den Rucksack und eine Handvoll  des Zaubermittels, das ihn immer mehr erfrischte als ein ganzer Tag Schlaf und ein opulentes Festessen auf dem Kaiserhof.

Eines Tages wurde Tan Jiangs Puls schneller. E r fühlte, dass es zum Dalai-Lama nicht mehr weit ist und dass gerade jetzt der wichtigste Moment sei, um zu helfen und Seine Höchste Heiligkeit zu retten. Er spannte daher alle Muskeln an, und statt sich noch einmal mit den Vorräten seines pilzförmigen „Himmelsmannas“ zu stärken, die sich schon beträchtlich vermindert hatten, setzte er alle seine restlichen Kräfte ein, und lief schneller als ein Falke zum Palast, der plötzlich am Horizont erschien. Er nahm die scharfen Felsen nicht wahr, er widerstand dem Stechen der dichten Gebüsche, und dem plötzlich auffrischenden starken Wind stellte er sich ohne zu schwanken entgegen. Er drang wie von einem anderen Planeten in den Palasthof ein, wo schon alles für die Totenfeier des geliebten geistlichen Führers und Herrschers vorbereitet wurde. Er drängte sich durch die Volksmenge und die Wachen bis zum blassen Dalai-Lama selbst vor und öffnete mit der letzten, seiner, bis dahin nicht versiegenden Kraft den Rucksack und sagte deutlich „Nimm es und iss“! Und mit diesen Worten starb er.

Bis zum heutigen Tage wird durch den zweiundvierzig Kilometer langen Lauf – der mit den Jahren schon legendär wurde – an die Leistung und das Ableben des berühmten Soldaten Feidippides erinnert, der den Bewohnern von Athen den großen Sieg bei Marathon mitteilte. Die unvergleichbar anspruchsvollere erfolgreiche und erstaunliche Wanderung von Tan Jiang mit dem Ziel, den  Dalai-Lama Gendündub dem sicheren Tode zu entreißen wurde jedoch allmählich von der Zeit verweht. Der unvergleichliche, den Körper heilende und die Energie freisetzende Pilz mit seiner pulsierenden und anhaltenden Wirkung gedeiht und begleitet uns noch heute. Zum Andenken an den unglaublichen und buchstäblichen „Laufs ums Leben“ von Tan Jiang wurde er Cordyceps genannt, da er, obwohl er mit dem Leben auf dem „Kriegsfuß“ stand, durch die Wirkung „gedrillt“ wurde, und seine Bizepse und Trizepse, einfach alle seine Muskeln zu einer erstaunlichen Leistung, zu einer unerhörten Tat und zum erinnerungswürdigen Ereignis mobilisierte.

Tan Jiang und Cordyceps sollen deshalb niemals vergessen sein – und dies nicht nur im Zusammenhang mit den erwarteten Rekordergebnissen der chinesischen/tibetischen Läufer bei den bevorstehenden olympischen Sommerspielen in Peking...

 


 

Yunzhi (Coriolus versicolor) löst vom Standpunkt der traditionellen chinesischen Medizin den Schleim TAN auf, scheidet die Feuchtigkeit aus, kühlt die Hitze ab und stärkt YIN der Nieren und der Leber. Dieser Pilz ist in der Kräutermischung Königspilz Yunzhi (Code 199) mit enthalten.

Vom Standpunkt der modernen Medizin aus gesehen kann er folgendes bewirken: Antitumorwirkung, Immunstimulationswirkung, Immunmodulationswirkung und Antistrahlungswirkung sowie antioxidative, hepatoprotektive und antimikrobielle Wirkungen, wobei er die Nebenwirkungen von Kortikoide und Cyclophosphamide antagonisiert.

Nähere Informationen über die traditionelle chinesische Medizin entnehmen Sie den Büchern Auf der Welle der chinesischen Medizin (2002) und Von der Quelle der chinesischen Medizin (2007).

MUDr. Petr Hoffmann