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Befestigung des Abbruchufers (Code 041) – Hong Hua

Befestigung des Abbruchufersweitere Informationen Am Ufer eines Bachs lebten einst ein Mann mit seiner Frau. Sie wählten einen herrlichen Standort aus und scheuten keine Arbeit, und daher blühten ihnen der Garten und das Haus unter den Händen. Sie brachten Kinder zur Welt, die aufwuchsen und in die Welt hinausgingen. Und die Eltern freuten sich, jetzt endlich ihre Tage in größerer Ruhe und Erholung genießen zu können.

Eines Tages wachte der Mann mit Schmerzen auf. Er fühlte sich, als ob er mit Steinen geschlagen würde. Er ging daher zum Bach an die Stelle, wo er die meiste Ruhe und Entspannung fand. Das Wasserrieseln erfrischte ihn jedoch nicht, im Gegenteil der Schmerz wurde noch stärker. Er ging daher wieder nach Hause. Wenn sich sein Zustand verschlimmerte, konnte ihn seine Frau jedes Mal heilen. Kalter Umschlag, Aufwärmkräuter, gefühlvolle Massage, aber der Schmerz klang nicht ab. Der Mann begann mit außergewöhnlicher Schärfe Geräusche wahrzunehmen. In der Nacht weckte ihn Rascheln der Eulenflügel. In den Tagesstunden ließ ihn die Bewegung vom Reis im Wind nicht in Ruhe. Als er die Geräusche nicht mehr ertragen konnte, verband er seine Ohren mit einem Tuch. Am Abend hörte er kaum etwas, aber in der Früh erwachte er von einem Ticken in den Ohren. Der Klang der Uhr. Einer Uhr, einer anderen Uhr und der nächsten und nächsten.

Jetzt drang zu ihm kein Geräusch der Natur mehr vor. Das Geräusch der laufenden Zeit erdrückte ihn jedoch immer mehr. Und so verging ein Tag nach dem anderen, ein Monat nach dem anderen. Kein Medikament half. Die Frau geriet in Verzweiflung. Im Laufe der Zeit stellte sie aber fest, dass es in den Nächten, wenn der Mond kleiner war oder gar nicht aufging, für ihren Mann etwas erträglicher war. Dieser ging unterdessen überhaupt nicht mehr aus dem Haus.

In einer Vollmondnacht erreichten die Schmerzen des Manns ihren Höhepunkt. Die Frau wachte die ganze Nacht mit ihm. In der nächsten Nacht waren die Schmerzen jedoch geringer und in der dritten Nacht war es wohl am schlimmsten. Die Frau hielt es nicht mehr aus und sie entschied sich mitten in der Nacht hinauszugehen. Sie blieb überrascht stehen. Vollmond, immer derselbe, oder sogar noch strahlender. Das Wasser im Bach – als ob Gold darin fließen würde. Was wächst dort am Ufer? Diese Kräuter hatte sie am Bach noch nie gesehen.

Sie zögerte nicht und lief nach dem Kessel. Beim Kochen sahen die Kräuter so aus, als ob der Mond mit ihnen auf dem Wasserspiegel baden würde. Sie wollte schon damit nach Hause gehen, als sie die Hände auf ihren Schultern fühlte. Der Duft hatte den Mann angelockt.

Vor dem nächsten Vollmond war der Mann schon völlig gesund. Es genügte nur wenig – sein mäßiges Essen mit den Kräutern zu belegen, die an beiden Ufern des Bachs wuchsen. Nur an seinem geliebten Plätzchen des stillen Ausruhens wuchs es nicht. Er verbrachte hier jeden Morgen und jeden Abend in dankbarer Versenkung und als der Vollmond eintrat, strahlte sein Gesicht vollkommen.

 


 

Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin stärkt Hong Hua (Carthami tinctorii flos) bringt das Blut in Bewegung, löst die Blutblockaden, öffnet die Bahnen und lindert Schmerzen. Dieses Kraut ist z. B. in der Kräutermischung Befestigung des Abbruchufers (Code 041) enthalten.

Aus Sicht der modernen Medizin wirkt sie gegen Kopfschmerzen, Embolie und bei Zuständen nach dem Hirnschlag.

Nähere Informationen über die traditionelle chinesische Medizin entnehmen Sie den Büchern Auf der Welle der chinesischen Medizin (2002) und Von der Quelle der chinesischen Medizin (2007).

MUDr. Petr Hoffmann